Umwelt

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Dresden ist eine Landschaftsstadt und durch die wunderbare Dresdner Heide die flächenmäßig viertgrößte Stadt Deutschlands. Dazu die Elbe und die vielen kleineren Flüsse, der Große Garten, die vielen Parkanlagen, Pillnitz, die große landschaftsgärtnerische Tradition und demnächst die Bundesgartenschau mit der Entwicklung des Südparks, dem Blauen Band Gerberbach und dem Kiessee in Leuben, was wir sehr begrüßen.

Alles hier ist so naturnah wie kaum woanders. Dresden ist eine der grünsten Städte überhaupt. Der Schutz unserer Natur hat einen großen Stellenwert, ist aber etwas ganz anderes als der dogmatische Umweltschutz, den linksgrüne Kräfte den Menschen mit fast schon religiösem Eifer und mit dem Verweis auf alle möglichen Kipppunkte und die nahe Apokalypse aufzwingen wollen. Wir setzen dagegen auf Realismus und einen Umwelt- und Naturschutz auf fachlich-sachlicher Basis, der frei von ideologischen Interessen mit Augenmaß den Spagat zwischen den Erfordernissen einer wachsenden Großstadt und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen schafft. 

Umweltpolitisch liegt in Dresden einiges im Argen. Kein Wunder, ist die Amtsführung doch schon lange sehr ideologisch und immer durch die juristische Brille geprägt, wo Pragmatismus und Tatendrang angezeigt wären. Konzepte gibt es jede Menge, umgesetzt wird wenig. Wahrscheinlich könnten engagierte Bürger helfen. Die dürfen das aber nicht, denn dem Bürger wird grundsätzlich misstraut. Wie wäre es für den Anfang zum Beispiel, wenn endlich wieder mehr Straßenbäume gepflanzt als gefällt werden würden? Wie wäre es, wenn man den Bürgern gestattet, ihr Wohnumfeld selbst zu gestalten – durch Baumpflanzungen und Baumpflege, die Pflege alter Baumscheiben oder Brachflächen, durch die Anlage von Blühwiesen und Hilfen für Vögel und Insekten? Zum Glück gibt es in der echten Naturschutzarbeit viele Engagierte, die sich ehrenamtlich um das, was kreucht und fleucht, kümmern. Wir unterstützen diese Arbeit und halten viele Maßnahmen zum Schutz von Arten, von Fauna und Flora für richtig und wichtig. 

Ansonsten hat sich in Umweltfragen der Symbolismus in Dresden breit gemacht. Dresden soll immer „Zeichen“ setzen, soll sich bekennen, Haltung zeigen. Deswegen plant man eine Solaranlage auf dem Rathausdach. Die ist zwar wahnsinnig teuer und leistet keinen relevanten Beitrag zur Stromversorgung, wenn man Kosten und Nutzen gegenüberstellt. Aber es sieht gut aus. Wobei der Denkmalschutz darauf besteht, dass die Anlage auf die zu den Innenhöfen zeigenden Dachflächen kommt. Dort scheint die Sonne übrigens noch weniger. Natürlich gibt es auch in Dresden Dächer, die sich für Solaranlagen eignen. Und wenn es sich rechnet, soll man es auch machen – wobei man insbesondere in einer Stadt wie Dresden Denkmalschutzaspekte nicht einfach so wegwischen sollte. Aber Wirtschaftlichkeitsfragen müssen auch für die Stadt der Maßstab sein. 

Ganz ähnlich sieht es mit der Windenergie aus. Linksgrüne Kräfte wollen ernsthaft Flächen für Windräder im Stadtgebiet ausweisen. Auch hierbei weiß jeder, dass wir nicht genügend Flächen und nicht genügend Wind haben, um Windräder sinnvoll, wirtschaftlich und landschaftsverträglich aufstellen zu könne. Aber man will es partout, um ein Zeichen zu setzen. Dazu sagen wir Nein! Mit uns gibt es im Schönfelder Hochland, in der Dresdner Heide oder in den Ortschaften keine Windräder. Der kulturhistorisch und landschaftsgärtnerisch wertvolle Albertpark in der Dresdner Heide soll ein sogenanntes Prozessschutzgebiet werden, also Wildnis. Wir fragen, warum? Mit der Königsbrücker Heide ist nicht mal eine Stunde von Dresden entfernt das größte Wildnis-Gebiet Deutschlands quasi um die Ecke. Aber man will auch im Stadtgebiet die Umwandlung eines Waldes in Wildnis erlebbar machen. Wieder nur Symbolpolitik. Dazu sagen wir Nein. Der Albertpark ist Erholungsgebiet seit mehr als 100 Jahren. Mit Waldspielplatz, Denkmälern und gleich gegenüber den Elbschlössern. Vielleicht sogar einmal mit einem wiederaufgebauten Wolfshügelturm, was wir sehr unterstützen. Das soll auch so bleiben. 

Zurzeit wird im Stadtrat das neue Klimaschutzprogramm der Landeshauptstadt diskutiert. Es ist seit langer Zeit überfällig. Dafür, dass sich die zuständige Bürgermeisterin so viel Zeit gelassen hat, ist der Entwurf sehr dürftig. Auffällig ist nur eines: Statt wie die Bundesrepublik die Klimaneutralität 2045 erreichen zu wollen, was für eines der größten Industrieländer und Wirtschaftsnationen der Welt schon ehrgeizig genug ist, will Dresden das bereits 2035, spätestens aber 2040 erreichen. Wieder geht es um Symbolik. Wieder geht es darum, ein Zeichen zu setzen. Koste es, was es wolle. Und es kostet ganz viel. Denn damit einher gehen neue Auflagen und noch höhere Standards und damit viele neue Standortnachteile für diejenigen, die in dieser Stadt Steuern zahlen. Deswegen lehnen wir das Konzept in der vorliegenden Form ab. 

Die Elbe und die Elblandschaft möglichst naturnah zu erhalten, ebenso die anderen Flüsse, ist uns wichtig. Deswegen muss auch Hochwasserschutz dezent sein und darf z.B. nicht den Charakter eines Stadtteiles wie Laubegast schädigen. Wir wollen Grünflächen weitgehend schützen und sehen das Konzept der Innenstadtverdichtung kritisch. Denn Lebensqualität hängt auch vom unmittelbaren Umfeld ab und dieses sollte grün sein. Deswegen muss man sich gut überlegen, ob man jeden Innenhof bebaut oder ob man nicht besser Freiflächen erhält. Wenn es um Wohnungen geht, ist die Abwägung schwer. Aber wenn es zum Beispiel um die Robotron-Kantine geht, ist unsere Meinung klar. Anstatt sie für ein überschaubares Publikum für Millionen zu sanieren, kann man sie auch abreißen und stattdessen den Großen Garten erweitern und neue Grünflächen inklusive der Freilegung des Kaitzbaches schaffen. Das wäre ein echter Beitrag zur Stadtökologie im Zentrum. 

Ansonsten setzen wir auf Pragmatismus. Eine Kleine Hufeisennase wurde auf der Waldschlößchenbrücke noch nie gesehen, also hören wir auf mit Tempo 30 im Sommer. Radfahren ist gut und wichtig und nimmt zu, also bauen wir den Elberadweg entsprechend aus, auch wenn dafür etwas Wiese geopfert werden muss, oder schaffen gute Radverbindungen durch die Dresdner Heide. Das gilt auch für die vielen Lückenschlüsse beim Elberadweg, zum Beispiel in Übigau oder Wachwitz, die immer noch fehlen. Wenn es um die Sicherheit geht, dann leisten wir uns trotz einer gewissen Auswirkung auf Insekten auch eine dezente Beleuchtung in der Nacht – egal ob im Alaunpark oder an bestimmten Stellen des Elberadweges. 

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