Verwaltung und Politik
In den letzten Wahlkämpfen war immer die Rede von der „ermöglichenden Verwaltung“. Was für ein romantischer Begriff. Und in Wirklichkeit? Wir sind so weit weg von einer „ermöglichenden Verwaltung“ wie noch nie.
Jeder, der in Dresden etwas auf die Beine stellen will, zumindest, wenn er Bauherr oder Investor ist, Mittelständler, Handwerker, Veranstalter oder Verein, oder einfach so engagiert ist, leidet darunter. Immer neue Probleme, immer neue Anforderungen, immer die Juristenbrille, immer weniger Pragmatismus und gesunder Menschenverstand. Was für eine Verschwendung an Kraft, Kreativität und Ideen. Das muss sich ändern!
Man hat zu oft das Gefühl, Bittsteller anstatt Partner zu sein, Untertan, statt Bürger. Offensichtlich gibt es ein Missverständnis zwischen der von unseren Steuern bezahlten Verwaltung und der Bürgerschaft. Dabei liegt es zumeist nicht an den Mitarbeitern. Viele leiden selbst unter der starren Bürokratie, für die sie arbeiten müssen. Viele würden viel lieber Dinge auf den Weg bringen, mitgestalten und möglich machen, anstatt sie zu verhindern. Aber dann muss man sie auch machen lassen!
Es ist eine Frage der politischen Kultur in der Verwaltung. Es ist eine Frage von Kompetenz, Interesse und Leidenschaft. Es ist eine Frage der Amtsführung und welche Verwaltungskultur man im Rathaus vermittelt. Die meisten Gesetze und Regeln lassen sich in Dresden nicht ändern und auch nicht negieren. Aber es gibt immer Spielräume, es geht immer um ein Miteinander und es muss auch für die Verwaltungsspitze darum gehen, Dinge zu ermöglichen, diese ermüdenden ewigen Prozesse abzukürzen, die Mitarbeiter in den Behörden zu ermutigen und ihnen den Rücken zu stärken. Wir brauchen eine andere Verwaltungskultur in der Stadt! Lieber mal was probieren, was zulassen, was wagen, als jahrelang auf Kosten der Investoren und Bürger und ihrer Nerven zu verhindern und diskutieren.
Übrigens: Eine Verwaltung, wie wir sie uns vorstellen, gendert erstens nicht und kümmert sich zweitens um wichtige Dinge!