Fußgänger

Fußgänger

Fußgänger sind oft die Verkehrsteilnehmer, die am wenigsten beachtet werden. Das muss sich ändern. Der Zustand vieler Gehwege ist ungenügend und beispielsweise für die Benutzung mit Kinderwagen, Rollatoren, Krücken und Rollstühlen untauglich. Geeignete Straßenquerungsmöglichkeiten fehlen oft, ebenso wie barrierefreie Übergänge. Es gibt zu wenige Zebrastreifen und auch in Sachen Straßenbeleuchtung liegt vieles im Argen. Hier müssen wir genauer hinsehen. 

Bei aller Liebe zum Rad – wir brauchen aufgrund des zunehmenden Radverkehrs auch geschützte Bereiche für Fußgänger. Es darf und muss Bereiche geben, die selbst für Radfahrer tabu und einzig und allein Fußgängern vorbehalten sind. Denn es gibt in Dresden Straßen, die als Transitstrecken für Radfahrer ungeeignet sind, weil sie einen Verweil- und Aufenthaltscharakter haben und es komfortable Alternativen und Ausweichrouten direkt in der Nähe gibt. Die Hauptstraße ist beispielsweise eigentlich keine Radrennstrecke, sondern Dresdens schönster Fußgänger-Boulevard. Kann man verlangen, dass Radfahrer da auch mal absteigen müssen, zumal an der Albertstraße extra breite Radwege auf Kosten einer Fahrspur angelegt worden sind? Wir denken ja und verlangen das. Zumindest in der Geschäftszeit. Das gilt auch für die Prager Straße. 

Die Augustusbrücke wollen wir an touristisch interessanten Wochenenden, wie zum Beispiel im Advent, Ostern und Pfingsten, für den gesamten Verkehr sperren und stattdessen Fußgängern, Straßenkunst und Kultur freigeben. Schließlich hatte man dereinst den Autoverkehr unter der Begründung verbannt, man wolle die Augustusbrücke zu einer Art Prager Karlsbrücke machen. Jetzt haben wir eine frisch sanierte, überbreite Verkehrsbrücke, die völlig unternutzt ist. Ändern wir das, indem wir wenigstens an bestimmten Wochenenden auch die Bahnen und Taxis von der Brücke runternehmen und ein bisschen Karlsbrücken-Flair schaffen. Und vielleicht kann man dann auch die Pferdekutschen für eine attraktivere Route gewinnen – über die Brücke zum Goldenen Reiter, anstatt übers Terrassenufer. 

Das Thema Barrierefreiheit wird in den kommenden Jahren in einer älter werdenden Stadt an Bedeutung zu nehmen. Dem müssen wir uns stärker widmen. 

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