Prolog
Dresden. Unsere Heimatstadt. Unser Zuhause. Unsere Liebe. Die schönste Stadt Deutschlands. Keiner hier wird widersprechen. Denn die Liebe der Dresdnerinnen und Dresdner zu ihrer Stadt kennt keinerlei Bescheidenheit. Was auch gute Gründe hat. Diese Stadt ist nun mal wirklich schön. Vielleicht die einzige große Landschaftsstadt Deutschlands. Die Elbe mit ihren weiten Wiesen, Berge mitten in der Stadt und so viele herrliche Wohngegenden – überall und nicht nur für Besserverdienende. Es ist bei weitem nicht nur das historische Stadtzentrum, das fasziniert. Genauso begeistern alte Dorfkerne, Gründerzeitviertel, die vielen Villengebiete, der Elbhang, die Ortschaften am Stadtrand und vieles, was neu entstanden ist. Selbst im sanierten Plattenbau aus DDR-Zeiten lässt es sich inzwischen gar nicht so schlecht leben.
Aber der besondere Klang des Namens Dresden erwächst nicht nur aus der Schönheit der Stadt und ihrer furchtbaren Zerstörung im Februar 1945. Vielmehr ist Dresden eine Stadt, die polarisiert und gern genutzte Kulisse – im Guten und im Schlechten. Es gibt nicht allzu viele Landeshauptstädte, über die man immer wieder spricht. Frauenkirche, Dynamo, Striezelmarkt, Fernsehturm, Elbedampfer und Opernball. Selbst die Engel zu Füßen der Sixtinischen Madonna, die weltweit die Souvenirbuden dominieren, sind Dresdner. Nichts hier ist x-beliebig. Hochkultur an jeder Ecke. Spätestens seit August dem Starken spüren wir eine große Nähe zu unseren Nachbarn im Osten Europas. Und Dresden ist wohl die deutsche Großstadt, die am meisten für Ostdeutschland steht und dabei gern für allerlei tatsächliche und vermeintliche Klischees herhalten muss. Aber juckt das hier jemanden? Echte geborene und echte Neudresdner ganz sicher nicht. Nur Leute, die hier immer noch nicht wirklich angekommen sind.
Dank einer agilen Bürgerschaft ist die Stadt immer wieder up to date, wenn es um die Schaffung wirtschaftlichen Erfolgs, großartiger Ereignisse und gesellschaftlicher Diskurse geht. Mancher schaut mit spitzem Mund und hochgezogenen Brauen auf Dresden, wenn man die Diskussions- und Demonstrationsfreude mit all ihren Facetten hierzulande sieht. Andere sehen die Stadt als Hauptstadt der Meinungsfreiheit. Oft pflegt man hier eine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge, so wie es den Sachsen eigen ist. Das war schon früher so. Am 17. Juni 1953, als sich das Volk zu ersten Mal erhob, und im Oktober 1989, als in Dresden Steine flogen und die Leute auf die Straße gingen, als die Friedliche Revolution noch gar nicht friedlich war. Große Veränderungen hatten ihre Wurzel gar nicht so selten in Sachsen und in Dresden. Womöglich bald wieder…
Also Dresden ist toll. So weit so gut. Fast. Wir würden uns wünschen, dass wir hin und wieder über unseren Tellerrand hinausschauen. Dass wir uns inspirieren lassen würden, von den Besten, den Kreativsten und Tatkräftigsten auf der Welt. Würden wir das tun, würden wir erkennen, dass wir Reserven haben. Große Reserven! Denn diese Stadt bleibt unter ihren Möglichkeiten. Dresden kann mehr! Vieles hier ist inzwischen zu kompliziert, zu lahm, zu langsam, zu ritualisiert. Wir befinden uns im Kreisverkehr und finden die Ausfahrt nicht. Wie lange reden wir schon über die Königsbrücker Straße, über die Stauffenbergallee oder über das Narrenhäusel? Nur noch Bürokratie und Ignoranz, Bedenkenträger und zu viele gelangweilte oder überforderte Entscheidungsträger, lauter Nein-Sager. Müsste man als Verwaltung und Politik nicht besonders die Dinge befördern, die die Mehrheit will? Das Narrenhäusel wollen alle Dresdner – also lasst es Frank Wießner bauen!
Als neue politische Kraft in der freiheitlichen Mitte und als Bündnis gestandener und unabhängiger Persönlichkeiten mit Biografien und Berufen, so bunt wie das Leben, wollen wir mit einem Sinn für die Realitäten, Vernunft und wirtschaftlichen Sachverstand, einer ordentlichen Portion Pragmatismus und Leidenschaft das ändern. Und dass wir das „Macher-Gen“ haben, weiß inzwischen jeder.
Im Zweifel für die Freiheit, zuerst der Bürger, dann der Staat, Vertrauen statt Gängelei, tun und lieber mal was probieren, statt immer nur reden – lautet unsere Devise.
Kurz: Einfach machen!