Pressemitteilung

Fraktion Team Zastrow im Dresdner Stadtrat

Dresden 24.11.2025

Team Zastrow: Robotron-Kantine wird zum Fass ohne Boden
Stadtrat wurde beim Beschluss 2024 hinters Licht geführt

In einer Beschlusskontrolle zur Vorlage V2247/23 „Erwerb eines Grundstücks
in der Gemarkung Altstadt I und Entwicklung der ehemaligen Robotronkantine
als geänderter Standort des Kunsthauses Dresden als Teil der Museen der
Stadt Dresden sowie als Ausstellungs- und Veranstaltungsort“ wird der
Stadtrat in einem Nebensatz darüber informiert, dass er beim Beschluss am
16. Mai 2024 hinters Licht geführt wurde.

In der Vorlage wurde dem Stadtrat mitgeteilt, dass eine schrittweise
Sanierung erfolgt: „Die Sanierung besteht aus einer Planungsphase und fünf
Bauphasen…In dieser ersten Rohbauphase ist eine vollumfängliche Entkernung
des Gebäudes vorgesehen. Dabei sollen die zur Grundrissänderung nötigen
Abbrucharbeiten in ÜG und EG stattfinden. Eingeschlossen ist dabei der
teilweise Rückbau des Anbaues bis auf EG-Niveau und die Herstellung der
neuen Verbinder auf der Südseite, der den bestehenden Terrassen-Umgang mit
der neu entstehenden Terrasse auf dem Dach des verbleibenden Teils des
Anbaus zusammenschließt……Anschließend wird der erste Teilabschnitt an das
Kunsthaus zur
Inbetriebnahme übergeben.“

Jetzt wird berichtet: „Im zweiten Schritt werden Kunsthaus und Ostrale
Biennale dauerhaft mit ihren Büro-, Beratungs-, Werkstattflächen etc. in
der Robotronkantine verortet. Vorschläge werden im Architektenwettbewerb
erarbeitet. Der Schritt zwei ist bis auf den Ideenteil im Wettbewerb nicht
finanziert…Abweichend vom 2024 vorgestellten Konzept wird auf
Abbrucharbeiten in dieser Phase weitgehend verzichtet.“

Parallel dazu soll der Stadtrat eine urplötzlich notwendig gewordene
vorgezogenen Dachinstandsetzung beschließen, die rund 1 Mio. Euro kosten
wird. Damit ist bereits jetzt klar, dass die 2024 beschlossene Obergrenze
von 6 Mio. Euro bei weitem nicht ausreichen wird.


Stadtrat Matteo Böhme dazu: „Das Beispiel Robotron-Kantine zeigt
exemplarisch, wie der Stadtrat immer wieder hinters Licht geführt wird.
Baukosten werden künstlich klein gerechnet, Betriebskosten geschätzt,
weitere Kosten „vergessen“. Dann kommt in einer Art Salami-Taktik die
Wahrheit scheibchenweise an die Öffentlichkeit. Offenbar ist das Gebäude in
einem so desolaten Zustand, dass eine Sanierung wesentlich mehr kosten
würde, als die vom Stadtrat 2024 beschlossene Summe von rund 6 Mio. Euro.
Das ist in der jetzigen finanziellen Lage der Stadt und auf absehbare Zeit
überhaupt nicht leistbar. Wir fordern daher den Abriss des Gebäudes und die
Ansiedlung von Kunsthaus und Ostrale im Gelände des Kraftwerks Mitte.“

F.d.R.d.A.
Thomas Blümel
Geschäftsführer
Fraktion Team Zastrow
0351 4881030